Rollstuhl Ratgeber

Elektrischer Rollstuhl mit Joystick

Elektrische Rollstühle lassen sich auf unterschiedliche Art bedienen. Am gebräuchlichsten ist die Steuerung per Joystick. Hier gehen wir darauf ein, wie sie funktioniert, welche Alternativen wann infrage kommen und für wen welche Steuerung geeignet ist. Auch mit den Kosten beschäftigen wir uns.

Lesezeit: 3 Minuten

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Rollstuhl Ratgeber

Elektrischer Rollstuhl mit Joystick

Elektrische Rollstühle lassen sich auf unterschiedliche Art bedienen. Am gebräuchlichsten ist die Steuerung per Joystick. Hier gehen wir darauf ein, wie sie funktioniert, welche Alternativen wann infrage kommen und für wen welche Steuerung geeignet ist. Auch mit den Kosten beschäftigen wir uns.

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In aller Kürze:

  • Eine Steuerung mit Joystick ist Standard bei elektrischen Rollstühlen.
  • Zusätzlich zu Joysticks für die Bedienung mit den Händen gibt es Sonderausführungen für verschiedene körperliche Einschränkungen.
  • Wenn Sie nachweisen können, dass Sie einen elektrischen Rollstuhl mit Joystick benötigen, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Welche Arten von steuerbaren elektrischen Rollstühlen gibt es?

Rollstuhlsteuerungen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen:

  • Standard-Joystick-Steuerungen: Die meisten Rollstühle sind mit einem Joystick ausgestattet, wie Sie ihn vielleicht von Computerspielen kennen. Dabei handelt es sich um eine Art Steuerhebel, den Sie mit den Händen beziehungsweise den Fingern bedienen. Auf die genaue Funktionsweise gehen wir im nächsten Absatz ein.
  • Sondersteuerungen: Zusätzlich finden Sie im Handel eine große Bandbreite an Sondersteuerungen. Diese richten sich vor allem an Rollstuhlfahrer, die aus körperlichen Gründen mit einer herkömmlichen Joystick-Steuerung nicht zurechtkommen. Je nach Ausführung lässt sich der Rollstuhl dann zum Beispiel mit den Füßen oder dem Kinn lenken.

Eine Sonderstellung nimmt die Umfeldsteuerung ein. Mit ihr können Sie von Ihrem Rollstuhl aus auf den Fernseher, eine Fenstersteuerung oder Telefone zugreifen. Auch Umfeldsteuerungen lassen sich unterschiedlich gestalten und mit den Händen oder zum Beispiel per Sprache bedienen. Anders als separate Umfeldsteuerungen sind manche Varianten in die Steuerung des Rollstuhls integriert. Dann haben Sie alles an einem Ort.

Übrigens: Elektromobile besitzen statt eines Joysticks eine Lenksäule mit Lenker. Sie setzen voraus, dass Fahrer beide Arme und Hände frei bewegen können.

Wie funktioniert die Steuerung mit Joystick?

Eine herkömmliche Rollstuhl-Steuerung befindet sich meist an einem Steuerpult. Dieses ist an der Armlehne des Rollstuhls oder an einem sogenannten Therapietisch, einer kleinen Ablage, angebracht. Alternativ kann ein Joystick auch an der Fußplatte oder sogar am Kopfteil des Rollstuhls befestigt sein.

Das Lenken funktioniert folgendermaßen:

  • Sie geben die Richtung, in die der Rollstuhl fährt, vor, indem Sie den Joystick nach vorne, links, rechts oder zurück drücken bzw. ziehen.
  • Das Steuerpult enthält weitere Bedienelemente und Anzeigen. Dazu gehören standardmäßig Blinker, Licht, Hupe und Fahrstufen ebenso wie eine Anzeige des Akku-Ladestands bzw. der Reichweite. Darüber hinaus besitzen manche Pulte ein Tachometer oder Sie können darüber Zubehör wie einen Sitzlift steuern.

Joysticks selbst bekommen Sie in unterschiedlichen Formen und Größen.

Ist es schwer, den Rollstuhl mit dem Joystick zu steuern?

Rollstuhlsteuerungen mit Joystick lassen sich mit einem Minimum an Kraft bedienen. Zudem haben Sie, wie schon erwähnt, die Auswahl aus vielen verschiedenen Steuerungsarten.

Entscheidend ist, dass Sie Ihre Wahlmöglichkeiten nutzen und sich für die Variante entscheiden, die am besten zu Ihren Voraussetzungen und Bedürfnissen passt. Am besten lassen Sie sich von einer fachkundigen Person beraten. Denken Sie daran, den Rollstuhl auszuprobieren, bevor Sie sich entscheiden.

Worin bestehen die Vorteile eines elektrischen Rollstuhls mit Joystick?

Eine Rollstuhlsteuerung per Joystick zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:

  • Intuitiv

    Selbst wenn Sie in Ihrem Leben keine Erfahrung mit Computerspielen gesammelt und keine Flugzeuge geflogen haben, wird Ihnen die Bedienung eines Joysticks leichtfallen. Eine lange Einlernzeit ist in aller Regel überflüssig. Dies trägt auch zu mehr Sicherheit bei.

  • Kein Kraftaufwand notwendig

    Je nach Joystick reicht ein leichter Druck mit den Fingern vollkommen aus.

  • Keine fremde Hilfe erforderlich

    Wenn Sie einen Elektrorollstuhl mit Joystick besitzen, brauchen Sie keine zweite Person, um sich fortzubewegen.

  • Geringer Platzbedarf

    Joystick und Steuerpult nehmen wenig Platz weg. Allerdings empfehlen wir ein Steuerpult, das sich zur Seite wegschwenken lässt. Mit einem fest montierten Pult kann es zu Problemen kommen, wenn Sie nah an einen Tisch heranfahren wollen.

  • Große Auswahl

    Joystick ist nicht gleich Joystick. Sie haben viele Möglichkeiten, sich das beste Modell für Ihre Bedürfnisse auszuwählen. Abhängig von Ihren Bedürfnissen kann es Sinn machen, eine Joystick-Steuerung zum Beispiel durch eine Umfeldsteuerung zu ergänzen.

Was kostet ein elektrischer Rollstuhl mit Joystick?

Die Antwort auf diese Frage hängt weniger vom Joystick als vom Rollstuhl selbst ab. Groß oder klein, faltbar, mit Zusatzausstattung – die Anschaffungskosten für Elektrorollstühle sind breit gefächert. In der Regel müssen Sie sie nicht selbst bezahlen, zumindest wenn Sie nachweisen können, dass Sie einen elektrischen Rollstuhl brauchen.

Wann bekommt man einen elektrischen Rollstuhl mit Joystick?

Elektrische Rollstühle mit Joystick sind Hilfsmittel, die von der Kasse bezahlt werden.

Zentrale Voraussetzung dafür ist, dass ein herkömmlicher manueller Rollstuhl für Sie nicht ausreicht. Können Sie dies nachweisen, erstattet Ihre Krankenkasse die Kosten für den Rollstuhl bis auf die Zuzahlung von 10 Euro. Ausgenommen ist nicht medizinisch notwendige Zusatzausstattung.

Wie Sie genau vorgehen, um einen Rollstuhl zu beantragen, worauf es dabei ankommt und was Sie tun können, wenn Ihr Antrag abgelehnt wird, erfahren Sie in unserem Artikel „Wann ein elektrischer Rollstuhl von der Krankenkasse gezahlt wird – so klappt es mit der Zuzahlung“.

Fazit – ein Joystick eignet sich hervorragend für die Rollstuhlsteuerung

Eine Joystick-Steuerung ist intuitiv bedienbar, erfordert kaum Kraft und lässt sich an die unterschiedlichsten Bedürfnisse anpassen. Deshalb ist sie Standard bei Elektrorollstühlen. Aber auch wenn ein Joystick aus individuellen Gründen für Sie nicht infrage kommt, gibt es Alternativen bis hin zur Steuerung mit den Augen. So bleiben Sie in jedem Fall unabhängig und sind beim Fahren nicht auf eine zweite Person angewiesen.

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