Wie Sie den richtigen Rollstuhl für Ihre Bedürfnisse finden
Ein Rollstuhl trägt entscheidend dazu bei, dass Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit mobil bleiben. Aber Rollstuhl ist nicht gleich Rollstuhl. Es gibt viele verschiedene Modelle, die sich zum Beispiel im Antrieb, in den Maßen und der Ausstattung unterscheiden. Hier erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Rollstuhl-Arten und ihre Eigenschaften. Außerdem erfahren Sie, wie Sie einen Rollstuhl beantragen, wann die Krankenkasse dafür zahlt und warum eine individuelle Anpassung so wichtig ist.

Inhalt
In aller Kürze:
Während einige Rollstühle nur für eine vorübergehende Nutzung geeignet sind, richten sich andere an Menschen mit dauerhaften Einschränkungen.
Ein zentraler Unterschied zwischen Rollstühlen ist die Art des Antriebs. Hier unterscheidet man zum Beispiel manuelle Rollstühle und Elektrorollstühle. Außerdem spielen Verstellmöglichkeiten und Ausstattung eine Rolle bei der Auswahl.
Damit Ihre Krankenkasse Ihren Rollstuhl zahlt, brauchen Sie ein ärztliches Rezept. Achten Sie darauf, dass dieses Ihre Anforderungen an einen Rollstuhl im Detail beschreibt.
Nur wenn ein Rollstuhl an Ihre Bedürfnisse angepasst ist, sitzen Sie langfristig bequem und gesund.
Vom Standardrollstuhl bis zum Elektrorollstuhl – welche Rollstuhl-Typen gibt es?
Die wichtigsten Rollstuhltypen sind die folgenden:
Antriebe von Rollstühlen – wichtige Unterschiede
Rollstühle werden unterschiedlich angetrieben:
Schieberollstuhl: Pflege- und Standardrollstühle lassen sich kaum oder gar nicht selbst bewegen. Es ist eine Person notwendig, die den Rollstuhl schiebt, vor allem für längere Strecken.
Handantrieb: Die meisten Aktivrollstühle werden per Hand angetrieben. Dabei unterscheidet man verschiedene manuelle Antriebsarten, zum Beispiel den Einhandantrieb.
Trippelrollstuhl: Ein Trippelrollstuhl lässt sich zusätzlich zur Hand oder ausschließlich durch Trippeln mit den Füßen fortbewegen. Er eignet sich zum Beispiel für Personen, die ihre Füße noch bewegen, sich aber nicht mehr allein mit einer Gehhilfe fortbewegen können.
Elektrorollstuhl: Elektrorollstühle bewegen sich über einen Elektromotor fort. Je nach Modell können Sie damit weite Distanzen zurücklegen und Steigungen bezwingen. Zu unterscheiden sind Elektrorollstühle von Scootern bzw. Elektromobilen, die ein Lenkrad besitzen und in erster Linie von Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit für längere Distanzen verwendet werden.
Zusatzantrieb: Alternativ zur Anschaffung eines Elektrorollstuhls haben Sie die Möglichkeit, einen manuellen Rollstuhl um einen elektrischen Zusatzantrieb zu erweitern.
Der Vorteil: Sie können für kurze Strecken den manuellen Antrieb nutzen und für längere Distanzen und Steigungen den Zusatzantrieb. Auch bei Elektrorollstühlen haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Zuggeräte erweitern Ihren Rollstuhl um ein weiteres Antriebsrad und machen ihn geländetauglich.
Heck, Front oder Mittelrad? – Antriebe von Elektrorollstühlen
Bei Elektrorollstühlen unterscheidet man verschiedene Antriebsarten danach, wo sich der Motor befindet. Jede davon hat Vor- und Nachteile:
Heckantrieb: Rollstühle mit Heckantrieb eignen sich sehr gut für das Fahren draußen. Sie sind spurstabil, aber weniger wendig als Modelle mit Mittelradantrieb.
Frontantrieb: Ein Frontantrieb bringt den Vorteil mit, dass Sie damit hohe Gehsteigkanten leicht überwinden. Rollstühle mit Frontantrieb sind wendig, aber die Spurstabilität ist im Vergleich zu Modellen mit Heck- oder Mittelradantrieb eingeschränkt.
Mittelradantrieb: Rollstühle mit Mittelradantrieb sind so spurstabil wie solche mit Heckantrieb. Zusätzlich sind sie in der Lage, auf der Stelle zu drehen. Das zahlt sich in engen Umgebungen, zum Beispiel kleinen und/oder verwinkelten Wohnungen aus.
Welcher Antrieb die beste Wahl ist, hängt davon ab, wo Sie den Rollstuhl verwenden wollen und welche Strecken Sie damit zurücklegen möchten. Am besten lassen Sie sich dazu gründlich beraten.
Wie viel kostet ein Rollstuhl?
Die Preise von Rollstühlen variieren stark je nach Modell und Ausstattung. Während einfache faltbare Leichtgewichtrollstühle für wenige Hundert Euro erhältlich sind, sind Aktivrollstühle deutlich teurer. Noch mehr gilt das für Elektrorollstühle.
Zum Glück müssen Sie diese Preise in der Regel nicht selbst bezahlen. Denn Rollstühle gelten als Hilfsmittel. Das heißt, die Krankenkasse übernimmt die Kosten, sobald Sie Anspruch auf einen Rollstuhl haben. Sie zahlen nur eine Zuzahlung von maximal 10 Euro.
Wann besteht Anspruch auf einen Rollstuhl?
Grundsätzlich können Sie immer einen Rollstuhl beantragen, wenn Sie darauf angewiesen sind. Das kann bei einer dauerhaften Erkrankung beziehungsweise Einschränkung der Mobilität der Fall sein. Vielleicht sind Sie auch nur vorübergehend gehunfähig nach einer Verletzung oder einer Operation.
Eine wichtige Grundlage dafür ist SGB V § 33. Hier heißt es unter anderem:
Natürlich brauchen Sie bei einer dauerhaften Einschränkung einen anderen Rollstuhl, als wenn Sie nur für ein paar Wochen darauf angewiesen sind. Dasselbe gilt bei eingeschränkter Kraft in den Händen und Armen oder anderen besonderen Beeinträchtigungen. Hier kommt das ärztliche Rezept ins Spiel.
Welcher Rollstuhl wird von der Krankenkasse bezahlt?
Ausschlaggebend dafür, welchen Rollstuhl Ihre Krankenkasse bezahlt, ist das Rezept, das Sie von Ihrem Arzt erhalten. Darum sollte dieses so detailliert wie möglich sein.
Beratschlagen Sie sich vorab gründlich mit Ihrem Arzt und eventuell weiteren Fachleuten, welche Bedürfnisse Ihr Rollstuhl erfüllen soll. Klären Sie Fragen wie die folgenden:
In welcher Umgebung soll der Rollstuhl eingesetzt werden?
Welche Art von Rollstuhl beziehungsweise Rollstuhlantrieb brauchen Sie (zum Beispiel einen Elektrorollstuhl)?
Welche Anpassungs-/Einstellungsmöglichkeiten sind wichtig? Benötigen Sie zum Beispiel spezielle Bremsen?
Wie kann ich einen Rollstuhl beantragen?
Wenn Sie ein Rezept für den Rollstuhl erhalten haben, gehen Sie folgendermaßen vor:
Erkundigen Sie sich, ob Ihre Krankenkasse mit bestimmten Sanitätshäusern zusammenarbeitet. Wenn ja, suchen Sie eines davon aus, falls nicht, sind Sie ungebunden in der Auswahl.
Der Anbieter erstellt einen Kostenvoranschlag bei der Krankenkasse.
Diese prüft den Kostenvoranschlag.
Wird er gebilligt, erhalten Sie Ihren Rollstuhl.
Gibt es einen gebrauchten Rollstuhl bei dem Sanitätshaus, der Ihre Anforderungen erfüllt, müssen Sie diesen nehmen.
Außerdem gilt: Die Krankenkasse übernimmt nur die Kosten für das Notwendige. Wollen Sie einen Rollstuhl, dessen Ausstattung über das hinausgeht, was auf Ihrem Rezept vermerkt ist, müssen Sie zumindest den Differenzbetrag selbst übernehmen.
Zusammenfassung: Ein Rollstuhl ist ein Hilfsmittel, das von den Krankenkassen bezahlt wird. Voraussetzung dafür ist ein ärztliches Rezept. Achten Sie darauf, dass dieses Ihre Anforderungen detailliert aufführt. So bekommen Sie einen Rollstuhl, der optimal zu Ihnen passt.
Abmessungen und Gewicht von Rollstühlen
Wie breit und schwer ist ein Rollstuhl?
Ausschlaggebend für die Breite eines Rollstuhls ist die Sitzbreite und damit der eigene Hüftumfang.
Orientieren Sie sich an der Faustregel: Sitzbreite + 20 cm = Breite des Rollstuhls
Das bedeutet zum Beispiel: Herren mit Kleidergröße L brauchen zum Beispiel einen Rollstuhl, der etwa 65 cm breit ist, bei Damen mit Kleidergröße 40 sind es etwa 5 cm weniger.
Rollstühle für den Sport sind in der Regel breiter als andere Modelle, Kinderrollstühle schmaler. Wenn Sie in einer Wohnung mit sehr schmalen Türen wohnen, müssen diese möglicherweise angepasst werden.
Noch größer sind die Unterschiede im Gewicht von Rollstühlen. Während manche Aktivrollstühle für den manuellen Antrieb weniger als 10 Kilogramm wiegen, bewegen sich die meisten Elektrorollstühle zwischen 60 und 140 Kilogramm. Es gibt aber auch Ausnahmen: faltbare Leichtgewichte mit Motor.
Tipp:
Ein hohes Gewicht hat auch Vorteile, allen voran eine höhere Kippsicherheit. Dafür erschwert es den Transport des Rollstuhls. Beachten Sie den Einsatzzweck Ihres Rollstuhls oder des Rollstuhls Ihres Angehörigen.
Rollstuhl richtig anpassen – Tipps
Wie Sie in Ihrem Rollstuhl sitzen, wirkt sich entscheidend auf Ihr Wohlbefinden, Ihre Gesundheit und Ihre Lebensqualität aus. Deshalb ist es sehr wichtig, den Rollstuhl genau anzupassen:
Sitzbreite: Unter der Sitzbreite bei Rollstühlen versteht man die Distanz zwischen Rahmen außen und Rahmen außen. Achten Sie darauf, dass zwischen Becken und Rahmen jeweils 1 bis 2 cm Platz sind. Sie sollten sich weder eingeklemmt vorkommen noch von einer Seite auf die andere rutschen. Wenn Sie viel draußen mit dem Rollstuhl fahren und dabei einen Mantel tragen sowie Decken verwenden, ist es manchmal sinnvoll, mehr Platz zu lassen.
Sitzhöhe: Man unterscheidet zwischen vorderer und hinterer Sitzhöhe. Entsprechend wird vom Boden bis zum vorderen Sitzrohr und vom Boden bis zum hinteren Sitzrohr gemessen. Ideal sind mindestens 3 cm unter dem Fußbrett. Außerdem sollte die Innenfläche der Hände bei herabhängenden Händen exakt über der Radnabe liegen.
Sitztiefe: Die Sitztiefe misst man von der Vorderkante des Rückenrohrs bis zur Vorderkante des Sitzes. Bei aufrechter Haltung sollten 2 bis 3 Fingerbreit Platz zwischen Kniekehlen und Vorderkante des Sitzes sein.
Rückenhöhe: Als Rückenhöhe gilt der Abstand zwischen der Oberkante der Rückenbespannung und der hinteren Oberkante der Sitzfläche. Etwa ein Fingerbreit Platz zwischen Rückenhöhe und Schulterblatt ist oft eine gute Lösung. Allerdings kommt es in dieser Beziehung auf individuelle Faktoren wie die Lähmungshöhe an.
Unterschenkellänge: Die Unterschenkellänge wird von der Kniekehle bis zur Unterseite der Ferse (inklusive Schuhe) gemessen. Sie sollte der Länge zwischen vorderem Sitzrohr und Fußbrett beziehungsweise Fußplatten entsprechen. Achten Sie außerdem darauf, dass sich das Fußbrett mindestens 3 cm über dem Boden befindet, außer der Rollstuhl wird durch Tippeln mit den Füßen angetrieben. Idealerweise befinden sich die Knie in einem 90-Grad-Winkel.
Wichtig: Zubehör wie Sitzkissen können die Sitzhaltung positiv beeinflussen, wirken sich aber auch auf die Anpassung von Rollstühlen aus.
Auch die Sitzneigung beeinflusst den Sitzkomfort und die Gesundheit. Je nach Rumpfstabilität ist es ratsam die Neigung nach hinten zu verstärken, um einem Überkippen entgegenzuwirken. Allgemein sorgt es für mehr Stabilität und erleichtert die Bedienung, wenn die Sitzhöhe vorne höher ausfällt als hinten.
Tipp:
Stellen Sie die Armlehnen nicht zu hoch ein, um gut auf die Antriebsräder zugreifen zu können und ihre Schultern zu entspannen.
Rollstuhlzubehör – die Auswahl ist groß
Kleine Dinge können sich stark auf den Komfort von Rollstühlen auswirken. Das beginnt bei Rollstuhl Hilfsmitteln wie Beinschutzdecken, Schlupfsäcken, Regencapes, Handwärmern und anderem Zubehör für kaltes Wetter. Außerdem bekommen Sie im Fachhandel Produkte für den Transport von Einkäufen, Rollstuhltabletts, ergonomische Greifreifen und vieles mehr. Zubehör, das Sie nicht dringend benötigen, müssen Sie aber selbst zahlen.
Zusammenfassung: Jeder Rollstuhl sollte individuell an die jeweilige Person und ihre Bedürfnisse angepasst werden. Entscheidend sind in erster Linie Sitzbreite, Sitzhöhe, Sitztiefe, Rückenhöhe und Unterschenkellänge. Dabei spielen neben den eigenen Maßen körperliche Einschränkungen eine wichtige Rolle.
Wie kann man einen Rollstuhl transportieren?
Der Transport eines Rollstuhls kann eine Herausforderung sein. Wie Sie ihn am besten bewältigen, hängt auch von der Art des Rollstuhls ab.
Wie kann man einen Rollstuhl zusammenklappen?
Besonders angenehm zu transportieren sind Rollstühle mit Faltrahmen. Diese können Sie einfach zusammenklappen und so beispielsweise im Auto oder sogar im Flugzeug transportieren. Achten Sie aber auf das Gewicht. Mittlerweile gibt es schon faltbare Leichtgewichte mit Elektromotor – eine sehr gute Lösung, wenn Sie gerne unterwegs sind.
Wie kann ich einen Rollstuhl ins Auto laden?
Wollen Sie einen Rollstuhl mit dem Auto transportieren, bietet sich eine Verladehilfe an. Je nach Modell hebt diese Ihren Rollstuhl automatisch auf den Rücksitz, in eine Dachbox oder in den Kofferraum. Achten Sie dabei neben einer einfachen Handhabung auf eine sichere Befestigung. Andernfalls kann es zu Beschädigungen von Rollstuhl oder Auto kommen. Außerdem besteht das Risiko, dass Ihr Rollstuhl bei einer Vollbremsung zu einem Geschoss wird.
Am besten wenden Sie sich an ein Unternehmen, das sich mit der behindertengerechten Umrüstung von Fahrzeugen auskennt. Faltrollstühle lassen sich teilweise auch ohne Verladehilfe transportieren.
Wie kann ich mit einem Rollstuhl die Treppe hinunter oder hoch?
Treppen werden für eine Person im Rollstuhl schnell zu einem gravierenden Hindernis. In öffentlichen, nicht barrierefreien Gebäuden oder wenn ein Lift ausfällt, ist es meist am besten, wenn Sie sich von anderen Personen helfen lassen. Je nach Ihrer eigenen körperlichen Verfassung gibt es auch Techniken, um zumindest einige Stufen selbst zu überwinden. Lernen können Sie diese in Schulungen.
Bitte beachten Sie: Auch wenn Sie sich beim „Treppensteigen“ helfen lassen, geht Sicherheit vor. Haben Sie das Gefühl, dass Sie und/oder Ihre Begleitpersonen mit der Situation überfordert sind, nehmen Sie lieber einen Umweg.
Mobilitätshilfen im privaten Umfeld
Zu Hause ist es keine Option, Treppen zu vermeiden. Hier stehen Ihnen verschiedene Mobilitätshilfen zur Verfügung:
Treppenlifte: Das bekannteste Hilfsmittel für Treppen ist der Treppenlift. Er funktioniert in der Regel mit Schienen, die Sie die Treppe hinauffahren. Manche Treppenlifte befördern Sie direkt im Rollstuhl, bei anderen müssen Sie sich umsetzen.
Treppenraupe: Treppenraupen besitzen Raupenbänder aus Gummi. Sie transportieren einen auf dem Gerät befestigten Rollstuhl nach oben oder unten. In den meisten Fällen bedient eine Begleitperson das Gerät. Ein Vorteil von Treppenraupen besteht darin, dass sie sich zerlegen und transportieren lassen. Sie können sie also im Innen- und Außenbereich anwenden.
Elektrischer Treppensteiger: Auch elektrische Hilfsmittel zum Treppensteigen werden von Hilfspersonen bedient.
Die Kosten für diese Lösungen unterscheiden sich. Ob die Krankenkasse beispielsweise einen Treppenlift bezuschusst, hängt vom individuellen Fall ab.
Zusammenfassung: Für den Transport von Rollstühlen und das Überwinden von Treppen stehen Ihnen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Wie Ihre Krankenkasse diese bezuschusst, hängt vom Einzelfall ab.
Rollstühle im Verkehr – das gilt
Wahrscheinlich sind Sie beziehungsweise Ihre Angehörigen mit dem Rollstuhl regelmäßig draußen unterwegs. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten – für Ihre Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer.
Wo dürfen Rollstühle fahren?
Grundsätzlich dürfen Sie Rollstühle überall dort fahren, wo Fußgänger unterwegs sind, aber nur in Schrittgeschwindigkeit. Wechseln Sie auf keinen Fall auf den Fahrradweg. Auch auf der Straße mit einem Rollstuhl zu fahren, ist keine gute Idee, egal ob mit Elektromotor oder ohne.
Brauchen Rollstühle eine Versicherung?
Manuelle Rollstühle und Elektrorollstühle für draußen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h brauchen keine spezielle Versicherung und kein Kennzeichen. Schließen Sie aber Haftpflichtversicherung und eine Hausratversicherung ab.
Für einen Elektrorollstuhl, der schneller als 6 km/h fährt, benötigen Sie ein Kennzeichen und eine Mopedversicherung.
Wie sieht es mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus?
Laut Personenbeförderungsgesetz müssen Rollstühle in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn transportiert werden. Leider sieht es mit der Barrierefreiheit in der Realität unterschiedlich aus. Wenn Sie einen fremden Ort besuchen, erkundigen Sie sich am besten vorher über die lokalen Verhältnisse.
Gut zu wissen: Teilweise gelten aus Sicherheitsgründen Einschränkungen für Elektromobile. Außerdem kommt es im Einzelfall immer darauf an, ob die für Rollstühle vorgesehenen Plätze schon belegt sind.
Welcher Rollstuhl passt zu mir?
Sie suchen den optimalen Rollstuhl für Ihre Bedürfnisse? Stellen Sie sich folgende Fragen:
Wo werden Sie den Rollstuhl verwenden – in erster Linie im Innenbereich oder draußen beziehungsweise beides? Wollen Sie damit auch größere Distanzen überwinden?
Wie sieht es um Ihre Kraft und Koordination speziell in Armen und Händen aus? Können Sie ein manuelles Gerät bedienen oder brauchen Sie einen Elektrorollstuhl? Haben Sie besondere Ansprüche an die Steuerung?
Benötigen Sie besondere Ausstattungsmerkmale?
Wollen/müssen Sie den Rollstuhl häufig transportieren? Möchten Sie damit „nur“ mit dem Auto fahren oder auch mit dem Rollstuhl fliegen?
Klären Sie solche und ähnliche Fragen in der Kommunikation mit Ärzten und anderen Fachleuten.
Ein Rollstuhl braucht Eingewöhnungszeit
Wenn Menschen nicht von Geburt an auf einen Rollstuhl angewiesen sind, müssen Sie sich an diesen gewöhnen. Dasselbe gilt für Angehörige.
Diese Gewöhnung dauert etwas, aber Sie können dazu beitragen, dass Sie kurz ausfällt. Das Wichtigste ist: Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Rollstuhl auszuwählen. Lassen Sie sich gründlich von Ärzten und anderen Fachleuten beraten, fahren Sie Ihren Rollstuhl Probe und legen Sie Wert auf eine gute Anpassung. So trägt Ihr Rollstuhl dazu bei, dass Sie dauerhaft mehr Lebensqualität genießen.